Ein Blick in das Jahr 2025

Szenische Lesung des Romans "Die lebende Mumie" von Max Winter

Premiere

Freitag, 13.6.2025, ab 17.30

 

 

Zur Lesung

Die szenische Lesung von "Max Winter. Ein Blick in das Jahr 2025" im Rahmen von "TIM – Theater im Museum" präsentiert eine Dramatisierung des Romans von Max Winter. Das Projekt nimmt die Zukunftsvision des Autors aus dem Jahr 1929 zum Anlass, die gegenwärtige gesellschaftliche Herausforderung in den Fokus zu rücken.

 

Die Lesung soll einen Einblick in das Jahr 2025 geben, wie es sich Max Winter vorstellte, und gleichzeitig zur Auseinandersetzung mit der Frage "Was wäre wenn..." einladen. Die Veranstaltung will das Publikum durch aktive Einbindung und spontane Teilnahme in einzelnen Rollen in das Stück involvieren.

 

Die Inszenierung zielt darauf ab, eine erweiterte Interaktion zu schaffen. Das Publikum wird herzlich eingeladen, sich aktiv ins Geschehen einzubringen. Durch Fragen, Wortmeldungen und das Eintauchen in eine Rolle sollen emotionale Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen werden, die auf den Alltag übertragbar sind.

 

Die Reflexionen und Selbstreflexionen, die das Publikum während der Aufführungen erlebt, sollen eine Auseinandersetzung mit dem Werk und der Welt des Autors am Beginn des 20. Jahrhunderts ermöglichen. Das Projekt möchte die Zuschauer:innen ermutigen, aktiv und konstruktiv an der eigenen und einer gemeinsamen Zukunft mitzuwirken. Es handelt sich dabei um eine Lesung, die nicht nur passiv konsumiert, sondern aktiv mitgestaltet werden kann.

Zu Max Winter

aus: Friedrich Reischl: Wiens Kinder und Amerika. Wien: Gerlach & Wiedling 1919
aus: Friedrich Reischl: Wiens Kinder und Amerika. Wien: Gerlach & Wiedling 1919

aus: Friedrich Reischl: Wiens Kinder und Amerika. Wien: Gerlach & Wiedling 1919

Max Winter wurde am 9. Jänner 1870 in Tárnok, damals Österreich-Ungarn, geboren und starb am 11. Juli 1937 in Los Angeles, Kalifornien. Er war ein österreichischer Reporter, Journalist, Schriftsteller und Politiker und gilt als der Schöpfer der Sozialreportage im deutschsprachigen Raum.

 

Sein Werk ist vielfältig und umfasst Reportagen, Gedichte, Märchen und Bühnenstücke. Im Jahr 1929 verfasste er seinen einzigen Roman "Die lebende Mumie", in dem ein Mann im Jahr 1925 in einen Tiefschlaf fällt und 100 Jahre später in einer Welt ohne Hunger, Not und Unterdrückung wieder aufwacht. Bemerkenswert sind auch seine Zukunftsvisionen von einem vereinten Europa und Fernsehapparaten in den Wohnzimmern.

 

Winter war von 1911 bis 1918 Abgeordneter zum Reichsrat und später Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung für Deutschösterreich. Er war auch im Wiener Gemeinderat und Stadtrat tätig und setzte sich besonders für das Wohlfahrtswesen und die Kinderfreunde ein. 

 

Am 17. Dezember 1934 die österreichische Staatsbürgerschaft von der austrofaschistischen Regierung aberkannt, weil er im Ausland als "österreichfeindlich" galt. Dies geschah, nachdem er am 4. März 1934 in der Carnegie Hall in New York eine Rede gehalten hatte, in der er Engelbert Dollfuß als "Arbeitermörder" bezeichnete. Ein Angehöriger des österreichischen Konsulats war anwesend und meldete dies nach Wien.

 

Zu diesem Zeitpunkt befand sich Max Winter bereits in Hollywood, wohin er im Juli 1934 gezogen war. Dort versuchte er sich mittellos als Drehbuchautor und Journalist, jedoch ohne Erfolg. Seine Drehbücher, die er an Max Reinhardt und Charlie Chaplin schickte, blieben erfolglos. Durch Abonnements einiger europäischer Zeitungen, die monatlich zwei Feuilletons und vier bis acht Notizen vorsahen, konnte er sich zumindest ein bescheidenes Einkommen sichern.

 

Max Winter starb am 11. Juli 1937 einsam in einem Krankenhaus in Hollywood. Seine Bestattung fand im September auf dem Matzleinsdorfer Evangelischen Friedhof statt. Obwohl das Begräbnis geheim bleiben sollte, kamen Tausende Menschen, begleitet von einem großen Polizeiaufgebot.

 

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Dramaturgische Umsetzung & Koordination

Andre Blau ist ein vielseitiger österreichischer Künstler, der seit 1989 als freiberuflicher Schriftsteller, Liedermacher, Sprecher, Darsteller und Texter tätig ist.

Brigitte Neichl ist diplomierte Kindergartenpädagogin, hat Politikwissenschaft und Publizistik & Kommunikationswissenschaften studiert und war 20 Jahre als Programm-Managerin bei den Wiener Volkshochschulen tätig. Seit 2011 leitet sie das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus, betreibt einen Blog, einen Podcast und betätigt sich auch bei szenischen Lesungen des Museums.

Die Personen und ihre Darsteller:innen

Die Darsteller:innen folgen in Kürze)

Erzähler/in

 

Richard Fröhlich (Der Erwachte)

 

Professor Brunner (Arzt in Föhrenwald)

 

Dr. Corbett (Arzt in Föhrenwald)

 

Marianne (Betreuerin in Föhrenwald)

 

Alexandra (Betreuerin in Föhrenwald)

 

Direktor Ensler (Schuldirektor, Freund von Dr. Meister)

 

Dr. Meister (Direktor in Föhrenwald)

 

Hilda Schniderschitz (Lehrerin)

 

Herr Muhr (Lehrer)

 

Junger Lehrer (in Barcelona)

 

Schülerin aus Breslau (in Barcelona)

 

Bürgermeister Don Antonio (Pyrenäen)

 

Arbeiter (im Stahlwerk)

 

Präsident (der V.S.E.)

 

Junger Mann (Service)

 

Zur Info:

 

Das Bezirksmuseum Rudolfsheim-Fünfhaus ist keine klassische Theaterbühne, die Auftritte finden im kleinen Rahmen und auch nur einige Male pro Jahr statt. Die Mitarbeiter*innen des Museums sind ehrenamtlich tätig, der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei. Die Aufführungen werden aufgezeichnet und auf unserem YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt. Die Künstler*innen erhalten - je nach Förderung - eine kleine finanzielle Anerkennung.